Jagdmesser: Flip n' Zip (Outdoor Edge)

Wenn ich ehrlich bin, ist das "Flip n'Zip" von Outdoor Edge das einzige Messer, das ich für die rote Arbeit, also die feldmässige Versorgung normal großen Wildes, draußen brauche. Mir wäre allerdings fast lieber, es wäre anders.
Das Klappmesser hat zwei unglaublich scharfe Klingen, einen unter allen Umständen (Regen, Schweiß, Kälte) rutschsicheren und auffälligen, orangen Griff aus Kraton, ist leicht und in der mitgelieferten Gürteltasche problemlos mitzuführen. Das Messer gibt es auch mit schwarzem Griff.
Der Stahl ist nichts Besonderes (8Cr13MoV) und das Messer vermutlich in China hergestellt. Es kostet um die 80 Euro. Wenn man es also verliert oder irgendwann schwer beschädigt, ist es kein wirklich großer Verlust.

8,8 cm Klinge, gesamthaft 205 Gramm schwer

Das Besondere ist die große, vorne stumpfe Aufbruchklinge, mit der man Wild wirklich so leicht öffnen kann, als habe es einen Reißverschluss (to zip) und nicht Gefahr läuft, Organe zu verletzen.

In gewisser Weise nachteilig ist der Umstand, dass es sich um ein naturgemäß schwerer zu reinigendes Klappmesser handelt. Aber wie anders könnte man so leicht zwei Klingen mitführen? Ich habe das Messer aber bisher immer leicht feldmässig mit Wasser reinigen können und dann zu Hause oder im Camp nachgereinigt.


Das Messer ist für die rote Arbeit außerordentlich gut geeignet. Für Großwild würde ich allerdings lieber etwas noch Robusteres mitnehmen. Und wenn es nur ansatzweise gefährlicher werden kann, ist für mich eine stehende Klinge Pflicht - alo kommt beispielsweise das Tanimboca Puukko mit.

Und dann ist da noch etwas anderes, zugegeben etwas Irrationales: Das Flip 'n Zip sieht einfach nicht so "klassisch jagdlich" und "wertig" aus, dass ich 100% Freude daran habe. Es ist zweifellos ein sehr brauchbares Messer, aber wohl nichts, was noch meine Enkel mit auf die Jagd nehmen werden ...