Randall Made Knives: All Purpose Fighting Knife. Die Legende.

Wer oder was Randall Made Knives ist, habe ich ausführlich hier beschrieben. Auch einige der Randall-Messer, die ich besitze, habe ich behandelt, bislang aber nicht das legendärste Messer von Bo Randall: das "All Purpose Fighting Knife".

Dieses Messer, das im ersten Katalog die Nummer 1 erhielt und bis heute behalten hat, sah seinen ersten Kriegseinsatz 1941, beim Kriegseintritt der USA. Rund 4.000 dieser Messer soll Randall im Zweiten Weltkrieg selbst hergestellt haben. Hinzu sollen rund 1.500 weitere von Subunternehmern hergestellte kommen.



In gewisser Weise bildeten das Randall #1 und der Kriegseintritt die Basis des späteren Erfolges, denn Randall wurde dadurch über Nacht berühmt.
Er selbst beschrieb dies wie folgt: "Then, World War II began. A young sailor asked me to make him a knife for use in man-to-man combat. When his friends saw it, they placed orders, and their friends placed orders, and my knives were used in combat, and a reporter wrote a story and . . . All hell broke loose. Suddenly, unexpectedly we were in the knife business, as envelopes addressed simply to "Knife Man, Orlando, Florida" arrived on the doorstep."

Das Messer kann mit einer Klingenlänge von 5, 6, 7 und 8 Zoll (12,7 bis 20,3 cm) erworben werden und zwar in O1 Werkzeugstahl und "rostfreiem" Stahl (vermutlich 440B). Das vordere Drittel der Klingenrückseite ist ebenfalls geschliffen. Der legendäre Bill Bagwell schrieb: "Most edged weapons have a speciality. ... The Bowie stands alone among the edged weapons of the world in that it is the only knife that will made all of the cuts as well as the speciality weapons themselves - and in some cases even better. A good bowie will slice like a razor, chop like s cleaver and very nearly as well as a kukhri, and will in fact stab and penetrate better than a dagger. And If this weren't enough, the Bowie is the only knife that can deliver the deadly backcut with such a devestating effect."*

Der klassische Griff ist lederummantelt, es gibt aber verschiedene Alternativen.



Das All Purpose Fighting Knife ist als Kampfmesser mit entsprechendem Führverbot und anteilig geschliffener Klingenrückseite bei ziviler Nutzung allenfalls als Abfangmesser verwendbar. Es hat keinen Full Tang und mag als Überlebensmesser deshalb irgendwann an schweren Aufgaben wie Batoning und Hebeln scheitern. Aber dafür wurde es auch nicht konzipiert. Es ist extrem gut ausbalanciert und liegt mit seinem Ledergriff auch bei Nässe gut in der Hand. Im Kampfeinsatz kann man sich wenig bessere Begleiter wünschen.

*Bill Bagwell: Bowies, Big Knives, And the Best of Battle Blades. Boulder, Colorado, 2000.