Wenn die Jagdreise schief geht: Global Rescue

Das wichtigste Ziel einer Jagdreise ist für mich die sichere und gesunde Heimkehr. Insbesondere bei der Jagd auf gefährliches Großwild oder in schwerem Gelände wie z.B. im Hochgebirge, sollte man darüber nachdenken, was man selbst dazu beitragen kann, gesund zu bleiben oder wieder zu werden. Eine Absicherung mit Global Rescue gehört für mich dazu.

Aber von vorne ... Ich sehe im Wesentlichen sechs Maßnahmen bei der Gesundheitsvorsorge und Unfallprävention:
  • Solides Training mit Blick auf die zu erwartenden Herausforderungen (eine ganze Rubrik dieses Blogs beschäftigt sich nur mit dem Training zur Vorbereitung einer Jagdreise)
  • Untersuchung beim Human- und Zahnmediziner (erstens vor Trainingsbeginn und zweitens so weit vor dem eigentlichen Reisebeginn, dass notwendige Impfungen noch möglich sind; der Arzt sollte dabei genau wissen, warum man ihn aufsucht, um den bestmöglichen Rat geben zu können)
  • Aktuelle und erweiterte Erste Hilfe-Ausbildung (ich rate zur Auffrischung mindestens mit den Kurs "Sofortmaßnahmen am Unfallort", den man überall günstig besuchen kann, sowie zusätzlich einer Ausbildung, die mit dem "Combat First Responder A" der Bundeswehr vergleichbar ist, die für Zivilisten zwar schwerer zu finden, aber durchaus machbar ist)
  • Gutes Erste Hilfe-Set (wie von mir in diesem Blog ebenfalls beschrieben) inklusive Medikamenten für den Notfall (auch hier hilft das offene Gespräch mit dem Hausarzt) und Gerät aus der erweiterten Erste Hilfe-Ausbildung (z.B. zur Blutstillung), sowie sichere Kenntnisse zum Umgang damit
  • Eine Auslandsreisekrankenversicherung 
  • Ein Vertrag mit Global Rescue

An dieser Stelle will ich mich nur mit Global Rescue beschäftigen, einer privaten US-amerikanischen Firma, die 2004 mit dem Ziel gegründet wurde, medizinische Beratung und vor allem medizinische Evakuierung anzubieten.


Warum kann medizinische Evakuierung sinnvoll sein?
Der Grund, aus dem ich bei gefährlicheren bzw. Wildnisjagden einen Vertrag mit Global Rescue abschließe ist, dass ich die Grenzen meiner Auslandsreisekrankenversicherung kenne. Sollte mir beispielsweise in den französischen Pyrenäen oder den schottischen Highlands etwas passieren, weiß ich, dass es exzellente Bergrettungsteams gibt, die mich einer guten medizinischen Versorgung vor Ort zuführen können und beide Länder sind für Angehörige erreichbar.

Was passiert aber, wenn ich im afrikanischen Busch, in den Rocky Mountains oder in den großen asiatischen Gebirgen verletzt werde oder erkranke? Was passiert, wenn ich in die Türkei oder nach Simbabwe reise und in politische Unruhen gerate? Ich brauche jemanden, der mich abholt, wenn es schwierig und gefährlich ist.


Hinkommen alleine genügt nicht ...


Unterschied zur Auslandsreisekrankenversicherung
Der Unterschied zur Auslandsreisekrankenversicherung ist, dass diese, grob gesagt, die Kosten für die medizinische Behandlung bei Krankheit oder Unfall während der Reise trägt. Über die Frage, ob und wann ein Rücktransport ins Heimatland medizinisch notwendig ist (und damit bezahlt wird), wird regelmäßig zwischen Versicherungen und Versicherten gestritten.
Wenn darüber hinaus ein Rücktransport für die Teams, die für die Versicherung arbeiten, zu schwierig oder gefährlich ist, wie beispielsweise nach einem Tsunami, einem Erdbeben oder während sozialer Unruhen im Reiseland, stellt sich diese Frage meist erst gar nicht.

Medizinische Evakuierung erstattet, ebenfalls vereinfacht gesagt, im Gegensatz dazu keine Kosten für medizinische Behandlung, sondern evakuiert den Kranken oder Verletzten aus Extremsituationen nach Hause.
Im National Geographic Magazine wird beispielsweise beschrieben, wie der renommierte Bergsteiger Conrad Anker nach einem Herzanfall in extremer Höhe in Nepal evakuiert wird.
Man braucht meiner Meinung nach beides, um auf der sicheren Seite zu sein.


Wie funktioniert Global Rescue?
Man kann bei Global Rescue sowohl einen Einzelvertrag abschließen, als auch über eine Firma oder andere Organisation Mitglied werden, die ihre Mitarbeiter entsprechend absichert.
Es gibt Jahresmitgliedschaften und solche, die tageweise (z.B. für Reisen) abgeschlossen werden. Dabei wird eine Beratung und wenn nötig Evakuierung abgesichert, die aufgrund Erkrankung, Verletzung, wegen Naturkatasstrophen oder aus anderen Gründen (Krieg, Bürgerkrieg, soziale Unruhen etc.) nötig wird.

Global Rescue verfügt nicht nur über Ärzte und Analysten, sondern auch über Operators mit militärischem Hintergrund, die die tatsächlichen Evakuierungen durchführen. Global Rescue hat rund 1.000 Einsätze im Jahr und rettet alleine rund ein Dutzend Bergsteiger vom Mount Everest, wie der Chef und Gründer Dan Richards dem Boston Globe im Interview erzählt. Weitere spektakuläre Einsätze mit größeren Opferzahlen fanden z.B. im Zusammenhang mit dem Erdbeben in Nepal oder Haiti oder den Anschlägen in Mumbai/Indien statt.

Die Firma ist zwar Partner vom Safari Club International (daher kenne ich sie) und hilft im Ausland in Not geratenen Jägern, aber genau so gut kümmert sie sich um Bergsteiger, Regierungs- und NGO-Mitarbeiter, Mitarbeiter privater Unternehmen, Touristen und jeden anderen, der seine Reise entsprechend absichert.


Hinweis: Ich stehe in keiner anderen Beziehung zu Global Rescue als der eines mehrfachen bezahlenden Kunden. Ich berichte über sie, weil ich der Meinung bin, dass sie einen Service anbietet, der für viele Jagdreisen wichtig und anders kaum zu bekommen ist. Für Einzelheiten zu Auslandsreisekrankenversicherungen oder Global Rescue bzw. deren Leistungsspektrum sind die Unternehmen selbst zu kontaktieren.