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Jagdmesser: Kodiak Jac (Tops Knives)

Obwohl das "Kodiak Jac" insbesondere für die Jagd auf Großwild unter harten Bedingungen, wie sie in Kanada, Alaska, Grönland oder dem nördlichen Skandinavien herrschen, eines der besten Jagdmesser überhaupt ist, hat es von den üblichen Messer-Testern auf Youtube und anderswo wenig Beachtung erfahren.
Ich habe zwei dieser Messer gekauft und meine Kinder und ich haben sie seit wohl vier bis fünf Jahren erheblich beansprucht - nicht nur zum Aufbrechen und Häuten, sondern auch zum Schnitzen, Holzspalten und für so ziemlich jede Arbeit, die man mit einem Messer machen kann. Für alles eignet sich das Messer gleich gut.

Die bauchige Klinge aus 1095-Kohlenstoffstahl läßt sich auch unter feldmäßigen Bedingungen sehr scharf machen und ist mit ihrer grauen Beschichtung nicht rostanfällig. Oft genug waren die Messer in Regen und Schnee im Einsatz.



Durch ihre Form eignet sich die Klinge hervorragend zum Schneiden und braucht wegen ihres Eigengewichts wenig Druck.
Zum Stechen ist das Messer deshalb nicht gut geeignet (neben ihrer Robustheit war das ein wichtiger Grund für mich, den Kindern diese Messer anzuvertrauen).
Durch den Schliff und die dadurch fast V-förmige Klingenform, kann man das Messer notfalls für ein Wärmfeuer auch zum Batoning einsetzen. Eine Begrenzung ergibt sich nur durch die Kürze der Klinge. Ich habe es mehrfach auch in breite Holzklötze getrieben, ohne dass es irgendwie sichtbar gelitten hätte.

Das Messer läßt sich sehr gut fassen und kann wegen seiner Form, die einen sicheren Griff vor dem Handschutz ermöglicht, und der Kürze der Klinge (10,8 cm) auch für sehr genaue Schnitte genutzt werden.

Der Griff ist aus G10 (nimmt also kein Wasser auf) und absolut unempfindlich. Der aus dem Griff herausstehende, abgerundete Erl eignet sich ebenfalls gut, zum aus der Decke schlagen.


Die Scheide ist aus Kydex und unempfindlich. Bei einem der beiden Messer weist sie aber inzwischen so viel Spiel auf, dass das Messer nicht mehr geräuschlos fest sitzt. Die Scheide wird mit einem Metallclip am Gürtel befestigt. Auch keine perfekte Lösung.
Beides tut der Qualität des Messers aber keinen großen Abbruch - zumal ich zur Vermeidung von Geräuschen ohnehin gerne zusätzlich Lederscheiden anfertigen lasse (solche Geräusche entstehen beispielsweise wenn der Gewehrschaft oder andere Gegenstände beim Gehen, Klettern oder Kriechen auf die Messerscheide treffen).
Messer und Scheide wiegen zusammen 284 Gramm und lassen sich damit auch bei langen Märschen gut tragen.

Ich kenne kein Messer, das ich bei der Jagd auf Moschusochse, auf Schwarzbär oder gar Braunbär, Karibu, Elch, Maultier- oder Weißwedelhirsch und ähnlich großes Wild, insbesondere im Winter, lieber mitnehmen würde. Man muß dazu nicht nach Nordamerika. Auch eine Winterjagd in Finnland oder Schweden, bei der es körperlich anstrengend wird und wo Großwild unter feldmäßigen Bedingungen versorgt werden muss, ist der ideale Einsatzzweck.

Tops Knives hat die Produktion des Messers inzwischen eingestellt, aber natürlich gibt es im Internet noch Restbestände. Das Messer gibt es außer in grau auch im Farbton "coyote tan". Meine Empfehlung ist, sich dringend ein Exemplar zu sichern...