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Gartengeräte im Jagdeinsatz: Feldspaten, Säge, Gartenschere, Machete

Geräte wie Klappspaten/Feldpaten, (Ast)Sägen, Garten- und Baumscheren oder Macheten können auch außerhalb des eigenen Reviers sinnvoll sein. Ich führe sie immer im Auto mit, weil mir das Gewicht dann nichts ausmacht und ich damit für viele Situationen gerüstet bin, aber je nach Reiseziel, nehme ich auch das ein oder andere dieser Werkzeuge mit auf eine Jagdreise.

Aber der Reihe nach:

Eine Astschere gehört aus gutem Grund beim Scharfschützeneinsatz zur (selbst beschafften) Standardausrüstung: Man kann mit ihr geräuschlos Schussfeld schneiden oder sich auch einen Weg durch eng stehende Bäume (wie z.B. in Schonungen) arbeiten. Jagden auf Sika in Irland oder Jagden in Schottland außerhalb der kahlen Highlands wären typische Einsatzorte für die Gartenschere. Ich habe sie in einigen Fällen (in stark bewaldeten Gebieten) sogar in einer Art Holster direkt am Gürtel getragen, da es mir zu umständlich war, sie jedes Mal aus dem Rucksack zu holen und sie im Holster auch nicht von alleine aufgehen kann. Ich nehme bei stark beanspruchten Gerät ausschließlich gute Marken wie z.B. Felco oder Löwe.

Eine Klappsäge dient nicht nur dem Gewinnen von Feuerholz, dem Bau von behelfsmäßigen Reviereinrichtungen oder (falls man mit dem Auto unterwegs ist), dem notfallmäßigen Gangbarmachen von Wegen im Fall von Hindernissen durch herabfallende Äste oder umgestürzte Bäume. Das meiste, was man mit einer Axt oder einem Beil tun kann, kann man genau so gut, nur gefahrloser und leiser auch mit einer Säge tun, insbesondere, wenn man zusätzlich einen Feldspaten mitführt. Ich habe an anderer Stelle bereits die Klappsägen von Silky beschrieben und benutze, wenn ich zu Fuß unterwegs bin, das kleinste Modell, das sogar in der Hosentasche Platz findet, die Pocketboy.


Auch auf einer Wildnisjagd mit Tagestouren ist man damit gut gerüstet


Der Feldspaten, also der nicht klappbare, robuste kleine Spaten, stammt ursprünglich vom Militär. Mit ihm wurde geschanzt (d.h. Feldbefestigungen angelegt), gekämpft (insbesondere auf dem beengten Raum in den Schützengräben der Weltkriege) und im Notfall auch Holz gehackt. Natürlich muss der Spaten für all diese Zwecke geschärft sein. Er geht damit leichter ins Erdreich oder ins Holz.

Ich habe mir vor ein paar Jahren die Spetznas Shovel von Cold Steel für rund 30 Euro gekauft, die aus Marketinggründen an den Mythos der russischen Spezialkräfte anknüpft, die den Nahkampf mit dem Feldspaten trainieren. Der Grund, warum ich ihn gekauft habe ist, dass er aus Carbonstahl und leicht zu schärfen ist und Blatt und Stiel äußerst robust sind.

Ich vergrabe damit z.B. Aufbruch nach dem Aufbrechen im Gelände oder biologisch abbaubaren Müll, ich grabe damit z.B. Feuerlöcher (Grubenfeuer) oder Regenrinnen beim Zelten, zerhacke und spalte behelfsmäßig Holz und schaufele brennende Holzscheite, Glut oder Asche. Ich habe den Spaten auch im Winter dabei. Zum reinen Schneeschaufeln ist er nicht optimal geeignet, sobald es aber auch um das Zerschlagen von Eisflächen geht, hat er Vorteile gegenüber einer Schneeschaufel mit breitem Blatt aus Aluminium. Am besten führt man beides mit.
Und einmal, als ich auf der Anreise ins Jagdgebiet in einer äußerst zweifelhaften Unterkunft, vor der noch dazu äußerst unerfreuliche Gestalten herumlungerten, in den Banlieus von Lyon übernachtete, habe ich den Spaten auch als Behelfswaffe mit auf mein Zimmer genommen.


Größenvergleich mit dem 30 cm-Maßstab


Ich nehme für all das keinen Klappspaten, weil für mich die Reduzierung von Packmaß nicht das Wichtigste ist. Das Gewicht ist das selbe und was ich nicht ausklappen kann, kann auch nicht im falschen Moment einklappen oder auf andere Weise versagen. Der Spaten paßt in einen Tagesrucksack und läßt sich auch besser und bequemer greifen, als ein Klappspaten.
Wenn es auf jedes Gramm Gewicht ankommt und ich zwar graben möchte, nicht aber Holz hacken muss, nehme ich eine Gartenschaufel aus Kunststoff von Fiskars mit, die nahezu nichts wiegt.


Man kann den Spaten zur Not auch am Gürtel oder Außen am Rucksack tragen


Eine leichte Baumschere von Fiskars habe ich angefangen mitzunehmen, weil in der Forst, wo ich eine Reihe von Jahren jagte, das Rehwild ohne Haupt und Vorderläufe abgeliefert werden mußte. Der Förster hat zum Fertigmachen des Wildes u.a. eine solche Astschere verwendet. Sie leistet auch bei Schwarzwild gute Dienste (z.B. für Schloß und Rippen). Auf Drückjagden in Deutschland oder Frankreich, habe ich - sofern individuell aufgebrochen wird - die Schere im Auto dabei.


Säge und Schere sind leicht mitzuführen und können am Gürtel und in der Tasche getragen werden


Eine Machete sieht natürlich martialisch aus und bei der Arbeit mit ihr ist wegen der Verletzungsgefahr Vorsicht geboten. Aber gerade im Sommer ist sie beim Angeln entlang vom Ufer (die Fliegenrute verfängt sich beim Wurf leicht im ufernahen Bewuchs) oder beim Anlegen eines Pirschweges sinnvoll. An manchen Stellen kommt man überhaupt nur zum Wasser oder an Wechsel, wenn man sich zunächst einen Weg frei schlägt.
Dazu nehme ich die dünne und leichte, aber äußerst robuste Silky Yoki-Machete, die man in einem sicheren Holster auch gut transportieren kann.


Leicht und sicher im Holster zu transportieren


Auch für das südliche Afrika kann eine Machete sinnvoll sein, denn obwohl Jagdführer in der Regel eine solche mitführen, verbleibt sie oft genug im Auto.