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Fair Chase. Sportliche Jagd in Europa.

Manche Jäger lieben den Ansitz und anderen ist es nicht genug, auf das Wild zu warten – sie wollen beim Jagen auch Pirschen, Bergsteigen, Marschieren, den Geruch des schottischen Hochlands nach einem Regenguss oder die eisige trockene Kälte Lapplands erleben. Für diese Jäger habe ich "Fair Chase. Sportliche Jagd in Europa." geschrieben.

Das Buch behandelt verschiedene Jagderlebnisse von 2010 bis 2016 – teils in schwierigem Gelände, teils unter schwierigen Witterungsbedingungen. Es geht u.a. um Rot- und Rehwild in Schottland (hauptsächlich in den Highlands), um Auerwild und Birkwild in Schweden, um Rehwild, Gams und Fuchs im Süden Frankreichs, um Gamswild in Österreich und Slowenien, Steinwild in Spanien, Moschusochsen in Grönland, Rehwild und Muntjak in Norfolk/England und vieles mehr. In nahezu allen Ländern und auf alle Wildarten habe ich häufig gejagt.

Im Einzelnen lesen Sie u.a. von tagelangen Gebirgsmärschen im Regen Sloweniens, schwierigen Winkelschüssen auf Gamswild in Österreich, einer Schottlandreise, die mit dem Einsatz der Bergrettung endet, Schwierigkeiten mit einem schottischen Jagdführer, wundervollen Tagen Rehwildpirsch im heißen Südfrankreich oder einer ebenso schönen Kahlwildjagd in einem verregneten Januar in Nordschottland. Ich denke, man bekommt dabei mehr als nur eine einzige Reiseanregung ...

Natürlich lesen Sie auch von Misserfolgen, von Fehlschüssen, von Notfällen, davon, dass ich kurz davor war, aufzugeben, von Schmerz, Sorge und Anstrengung. Ich hoffe, dass genau das der Unterschied zu den "Heldenepen" in einschlägigen Zeitschriften darstellt. Dort verläuft oft genug alles "nach Drehbuch". Niemand schreibt über Reisen, von denen er ohne Jagdbeute zurückkommt oder von dem Moment, wo er nicht mehr konnte oder sich verschätzt hat. Das mache ich anders. Denn genau das macht auch Jagd aus.


Aber es geht mir nicht nur um diese Erlebnisse und ihre Reflektion. Ich versuche auch, mit einem verbreiteten Vorurteil aufzuräumen: Häufig besteht unter Jägern ein Missverständnis dahingehend, dass die deutsche Waidgerechtigkeit und das angelsächsisch geprägte Verständnis von Sport in einem Widerspruch zueinander stehen.
Dem widerspreche ich. Ich denke, dass man durchaus waidgerecht und sportlich gleichzeitig jagen kann. Zunächst zu den Begriffen "Jagd" und "Sport". Schon hier trennen Angelsachsen nicht. Die Encyclopaedia Britannica versteht unter Jagd ("hunting"): "Sport that involves the seeking, pursuing, and killing of wild animals and birds, called game and game birds, primarily in modern times with firearms but also with bow and arrow."
Für Angelsachsen besteht also kein Widerspruch zwischen Jagd und Sport. Aber ich denke, es gibt einen weiteren Grund dafür, warum viele Deutsche Jagd und Sport nicht miteinander vereinbaren können. Er hängt mit der Art der Jagdausübung zusammen. Eine reine Ansitzjagd stellt eine andere physische und psychische Belastung dar, als eine mehrstündige Pirsch. Und ein Schuss auf größere Distanz in unbekanntem Gelände und/oder ein kleineres Ziel ist schwieriger als ein Schuss vom Hochstand auf geringere und vor allem bekannte Entfernung.

Diese Überzeugung versuche ich zu leben...

Das Buch enthält darüber hinaus viele Hinweise zur Ausrüstung und Vorbereitung auf die beschriebenen Reisen und ähnliche jagdliche Unternehmungen.

Hartwig van Helmers: Fair Chase. Sportliche Jagd in Europa. Hier als eBook bei amazon.de